ZIELE UND LEITGEDANKEN

 
1. Ziele der persönlichen Mitglieder

Gemäß der Satzung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V., Paragraph 18,
sind die Ziele der Persönlichen Mitglieder (PM):

„Die Persönlichen Mitglieder (PM) fördern die Aufgaben der FN und deren Mitgliedsorganisationen durch ihre Mitwirkung im ideellen Bereich.“

Hierbei erstreben sie insbesondere:


2. Leitgedanken der Persönlichen Mitglieder

PM – Wir für Horsemanship
Es gibt sie schon länger als die FN, die Persönlichen Mitglieder der Deutschen Reiterlichen Vereinigung – kurz und knackig PM genannt. Was einst als Idee einiger weniger Pferdefreunde begann und vor über 120 Jahren zur Gründung des Fachverbandes führte, ist heute eine seiner tragenden Säulen. Über 50.000 Mitglieder zählen die PM inzwischen, Tendenz steigend. Beitreten kann jeder, auch wenn er sonst nicht viel mit der FN am Hut hat. Ganz gleich, ob Hobbyreiter, Spitzensportler, Züchter, Fahrer oder einfach nur Pferdeliebhaber – alle sind willkommen. Doch was genau ist ein PM eigentlich? Eine Art Elite? Etwas Besonders? Ersteres nein, letzteres ja. Denn

PM sein heißt...

...Pferdefreund sein.
Pferdefreund, ein schönes Wort. Doch was heißt das eigentlich, Pferdefreund, Freund des Pferdes? Freundschaft wird gemeinhin definiert als eine positive Beziehung zwischen Menschen, die sich als Sympathie und Vertrauen zwischen ihnen zeigt. Sympathie und Vertrauen, das sind die Schlüsselworte. Sympathie allein reicht nicht aus, um sich als freund zu verstehen, auch nicht als Freund des Pferdes. Erst in der Kombination mit Vertrauen wird aus Sympathie Freundschaft. Pferde nur zu mögen reicht also nicht, die Beziehung muss tiefer gehen, muss geprägt sein von Zuneigung, Respekt und Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Pferd und seinen Bedürfnissen.

...über Verantwortung fürs Pferd nicht nur reden, sondern sie leben.
Auch im Pferdesport ist Verantwortung ein zentrales Thema. Grausame Tiertransporte, Pferdevernachlässigungen oder zweifellos falsche Trainingsmethoden bringen alle Pferdefreunde gleichermaßen auf den Plan. Doch die Verantwortung dem Pferde gegenüber beginnt bereits im Kleinen. Wer ein Pferd besitzt, es aber aus Zeitmangel die meiste Zeit in der Box stehen lässt und sich kaum darum kümmert, dass es die notwendige Bewegung bekommt, vernachlässigt sein tier auch. Nur eben auf andere Weise. Die Verantwortung gegenüber dem Pferd ist demnach jedermanns Sache. Jeden Tag.

...sich in Sachen Pferdesport und –haltung stetig weiterbilden.
Ein echter Pferdefreund kann nur der sein, der -frei nach Sokrates- weiß, dass er nichts weiß. Oder zumindest niemals alles weiß und kann. Weiterbildung tut folglich Not. Im Sattel, auf dem Kutschbock, im Umgang mit dem Pferd. Wer sein reiterliches Unvermögen durch Gewalt auszugleichen versucht, sein Pferd vernachlässigt oder schlecht, weil nicht artgerecht behandelt, darf nicht damit argumentieren, seinen Vierbeiner doch so sehr zu lieben. Liebe sieht anders aus, sie befähigt auch zur Selbstkritik und zur Übernahme von Verantwortung.

...nach Harmonie und Reitkunst streben.
Reiten zu können ist der Traum vieler Pferdefreunde. Dabei kann Reitkunst viele Gesichter haben, kann auf Turnierplätzen ebenso zu Hause sein wie auf einem waldweg oder auf einer Show-Arena. Harmonie und Einklang zwischen Mensch und Pferd zu erleben – darin liegt die wahre Kunst des Reitens.

...für Toleranz und Fairness einstehen.
„Jeder Doll ist anders“ – ein typisch niederrheinischer Spruch, der auch gut zum Pferdesport passt. Denn seine Facetten sind so vielseitig, jeder sollte darin ernst genommen werden. Egal ob Spitzensportler oder Freizeitreiter, ob Klassiker oder Westernfan, ob Profi-Züchter oder Show-Reiter – sie alle betreiben ihre Passion mit Herz und Begeisterung. Sie haben Toleranz und Fairness verdient.

...für einen sauberen und respektvollen Sport kämpfen.
Manipulationen jeglicher Art, unsachgemäßer Gebrauch der Hilfszügel, Überehrgeiz, falsche Trainingsmethoden – für solche auswüchse ist im Reitsport kein Platz. Schwarze Schafe gibt es aber überall. Vielleicht lässt sich der eine oder andere mit guten Argumenten wieder auf den richtigen, den fairen und Pferdegerechten weg zurückbringen. Der Aufwand lohnt sich allemal, zum Wohle der Pferde und im sinne des Sports.

...Vorbild sein.
Verantwortungsbewusstsein, Bereitschaft zur Weiterbildung, Mut, Fairness und Toleranz – wer den Pferdesport als Chance für Charakterbildung erkennt und lebt, kann Vorbild sein für andere. Im Sport und im Alltag.

PM sein heißt Horseman sein. Ein Freund des Pferdes eben.

Autorin: Dr. Britta Schöffmann


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